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Dipl.-Psych. R. Borchers / Psychotherapeutin

 

In meinem Blog stelle ich verschiedene Themen vor, die mir so oder in ähnlicher Form immer wieder in meinem Arbeitsalltag begegnen.

Einige Beiträge behandeln potentiell traumatisierende Inhalte, deshalb spreche ich hier eine [Triggerwarnung] aus.


Weitere Informationen und Hilfsangebote:

Patienteninformationen: https://patienten-information.de

Telefonseelsorge Deutschland (24/7): 0800 111 0 111

Fachliche Informationen über alle Themen rund um Gesundheit: www.gesundheitsinformation.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: www.suizidprophylaxe.de/

22.06.2023

Wie kann ich über mein Geburtserlebnis sprechen?

Meine Erfahrung ist, dass viele Mütter von sich aus das Thema #Geburt selten ansprechen. Wenn sie jedoch direkt gefragt werden, hört man leider auch belastende Erlebnisse: Da geht es nicht nur um Schmerzen, sondern auch um Personalmangel in den Kliniken oder um Interventionen, deren Notwendigkeit rückblickend in Frage gestellt wird. Und es geht ganz oft um das Gefühl von Ohnmacht und versagt zu haben. Deshalb ist es wichtig, über dieses Thema mehr zu sprechen. Damit wir Ängsten begegnen können, aber auch Hilfe anbieten für all jene, die mit ihren Erfahrungen hadern.

2-Slide-1-copy-1.jpgIn der Grafik stehe ich im Zentrum mit meinen Gedanken (Wünschen, Hoffnungen, Wertevorstellungen), meinem Körper, meinen Gefühlen & meinem Verhalten vor/ während/ nach der Geburt. Folgende Fragen gehen mir durch den Kopf: Was denke/ erwarte/ befürchte ich in Hinblick auf die Geburt? Welche Vorerfahrungen habe ich mit meinem Körper? Habe ich Vertrauen zu meinem Körper? Hat mein Körper mich schon einmal „enttäuscht“? Welche Gefühle habe ich, wenn ich an die Geburt denke? Seit wann habe ich diese Gefühle?

Dieselben Überlegungen betreffen auch meine Begleitperson: Welche Gedanken, Erwartungen und Gefühle hat sie? Wie verhält sie sich? Welche Beziehung hat sie zu meinem und ihrem eigenen Körper? Was tut sie vor/ während/ nach der Geburt? Ist das mit mir abgesprochen?

Abhängig von diesen Vorüberlegungen wähle ich meinen Geburtsort, der dann wiederum Einfluss auf mein Geburtserlebnis hat: Habe ich eine ausreichende Betreuung vor/ während/ nach der Geburt oder fühle ich mich allein gelassen? Wünsche ich mir mehr, weniger oder andere Interventionen zu anderen Zeitpunkten?

Rund um die Geburt hat aber auch mein Umfeld einen großen Einfluss auf mich: Wie und was wird über meine eigene Geburt erzählt? Was habe ich von Freundinnen, Bekannten und Kolleginnen gehört? Wie sprechen meine Ärztin, meine Hebamme oder andere Fachpersonen über die bevorstehende Geburt? Werden mir Zuversicht & Mut vermittelt oder stehen Risiken & Probleme im Vordergrund (#vbac #schwangerschaftsdiabetes #eklampsie)? Welche Erfahrungsberichte habe ich gelesen? Welches Bild von Geburt wird in den Medien gezeichnet?

Hilfe & weitere Informationen
Wochenbettdepression-Hotline: 01577 47 42 65 4
www.gesundheitsinformation.de
Buchtipp: Natürliche Geburt nach Kaiserschnitt, U. Taschner, 2021

Borchers - 10:28:45 @ Schwangerschaft Geburt


 
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