19.04.2023
Eine #Exposition ist die gezielte Konfrontation mit einer angst- oder unruheauslösenden Situation.
Sie wird in der #Verhaltenstherapie bei folgenden Diagnosen eingesetzt:
• Angst- & Zwangsstörungen
• #PTBS & anderen Traumafolgestörungen
• Sucht- & Abhängigkeitserkrankungen
• Essstörungen
Expositionen sollten immer gut vorbereitet & im Idealfall am Anfang gemeinsam mit der Psychotherapeutin durchgeführt werden. Dies kann sogar notwendig sein, um #Sicherheitsverhalten aufzudecken, das den Erfolg der Exposition beeinträchtigen kann. Sicherheitsverhalten sind kleine, oft automatische „Tricks“, mit denen die Angst vermindert wird ohne sich direkt mit ihr auseinanderzusetzen, zum Beispiel:
• vor schwierigen Situationen Alkohol trinken
• in schwierigen Situationen Musik über Kopfhörer hören & lesen, um gar nicht „richtig“ anwesend zu sein
• immer Bedarfsmedikation in der Tasche haben, um im „Notfall“ eine Tablette nehmen zu können
Eine Exposition sollte so lange durchgeführt werden, bis die Angst spürbar abgenommen hat. Oft ist dies nach 60 bis 90 Minuten der Fall. Nach vier bis fünf Expositionen sollte sich eine erste Verbesserung einstellen. Meistens braucht es jedoch mehrere Durchläufe, bis die Symptomatik dauerhaft nachgelassen hat. Regelmäßige Übung ist also eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg.
Ziel der Exposition ist es, die #Angst auszuhalten & so zu lernen, dass ich das schaffen kann. Oft denke ich vor einer Exposition, dass meine Unruhe ins Unermessliche steigen wird. Aber das stimmt nicht. Mein Körper ist, wenn die Exposition richtig durchgeführt wird, gar nicht in der Lage stundenlang massive Angst zu produzieren. Diesen Prozess nennt man #Habituation (=Gewöhnung). Gleichzeitig werden angstbezogene Gedanken („Ich kann das nicht“ oder „Ich werde verrückt“) durch neue, selbstwertstärkende Gedanken ersetzt („Ich bin stark genug“ oder „Ich kann das aushalten“).
Borchers - 17:28:16 @ Psychotherapie allgemein, Abhängigkeit, Angststörungen
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